Inklusion in Schulen und Schulentwicklungsplanung in Kerpen gefährdet

Inklusion in Schulen und Schulentwicklungsplanung in Kerpen gefährdet

P R E S S E M I T T E I L U N G

In der Kolpingstadt Kerpen gibt es aufgrund von schwerwiegenden Mängeln und fehlenden Inhalten momentan keinen verabschiedeten Schulentwicklungsplan (SEP), der allerdings durch das Landesschulgesetz NRW vorgeschrieben ist. Bereits im Dezember 2015 wurde auf Antrag der SPD im Rat einstimmig beschlossen, diesen SEP korrigieren zu lassen sowie die fehlenden Inhalte, wie die Inklusion, dort einzuarbeiten.

In der gestrigen Ratssitzung wurden durch die CDU geführte Koalition sowie dem Bürgermeister wichtige Entscheidungen für die Zukunft unserer Kinder nicht getroffen bzw. abgelehnt. „Zwar wurde im Minimum eine Korrektur der Fehler im SEP beschlossen, aber damit wird dieser immer noch nicht um die Themen Inklusion, realistische Kinderanzahl sowie Raumkonzept an Kerpener Schulen ergänzt. Diese Themen haben bisher im SEP gänzlich gefehlt.“, so Torsten Bielan, Schulausschussvorsitzender.

Seit Jahren wird in Kerpen nicht vorausschauend geplant, sondern dem Bedarf hinterher gerannt. Dem bestehenden Raummangel wird mit Anbauten an Anbauten begegnet. Nun wird von Tandemklassen in Grundschulen gesprochen, doch keiner sagt, wie diese aussehen sollen und welche Ausstattung diese beinhalten sollen. Eine Minimalvorgabe für die Ausstattung von Schulen im Rahmen eines Raumkonzeptes mit dem Verweis auf fehlende Vorgaben zur Inklusion zu verweigern, zeugt von einer Missachtung der Schulen, der Eltern und vor allem unserer Schüler.

Die im Rahmen der CDU-Ablehnung zur Berücksichtigung der Inklusion an Schulen zitierte Pressemitteilung des Städte- und Gemeindebundes wurde durch den CDU-Fraktionsvorsitzenden völlig falsch interpretiert.

Wenn dort geschrieben wird, dass den Kommunen als Schulträger eine klare und einheitliche fachliche Orientierung fehle und vieles auf Zuruf passiere, bedeutet dies nicht, die Schulen, Eltern und Schüler mit ihren Inklusionsproblemen sich selbst zu überlassen.

„Hier sind wir als Kommunalpolitiker und die Kommune als Schulträger gefragt, die notwendigen Schritte, auch ohne konkrete Vorgaben durch das Land NRW, anzustoßen. Ein erster Schritt ist es, die Inklusion im SEP im Sinne eines Raumkonzeptes zu berücksichtigen. Die Probleme sind doch bereits in unseren Schulen vorhanden. Dies wird klar, wenn man nur einmal mit den Schulleiterinnen der Realschule und der Gesamtschule redet.“, so Torsten Bielan. Schüler mit Inklusionshintergrund müssen dort im Schulflur sitzen, weil aufgrund fehlender Vorgaben durch den Schulträger die notwendigen Differenzierungsräume nicht vorhanden sind.

Die Grundschulsituation in Sindorf ist weiter prekär. Die beiden 4-zügigen Grundschulen haben bisher ein Raumdefizit von 6 Räumen, welches sich ab dem Schuljahr 2016/2017 um 2 weiter Räume an der Ulrichschule auf 8 fehlende Klassenräume erhöht. Hier hat der SEP, wie in der Vergangenheit, die Schüleranzahl völlig falsch vorhergesagt und die Ulrichschule muss ab diesem Jahr zwei weitere Züge aufbauen und 6-zügig werden, um alle Sindorfer Schüler in Sindorf unterzubringen.

„Nächstes Jahr sinken die Schülerzahlen wieder in Sindorf“, so ein Zwischenruf aus den Reihen der CDU in der letzten Ratssitzung. Ein Satz, den man nunmehr seit über 10 Jahren, auch gerade seitens des Schulamtes der Kolpingstadt Kerpen, immer gerne als Totschlagargument ins Feld führte, wenn es um die 3. Grundschule ging.

„Leider ist das in all den Jahren nie eingetroffen“, so Branko Appelmann Vorsitzender der Sindorfer SPD.

Die bestehende Situation ignorierend, verweigerte die CDU eine zukunftsorientierte Schulentwicklungsplanung, die eine grundsätzliche Prüfung einer 3. Grundschule Sindorf beinhaltet. Dabei auf die jetzt beschlossenen Anbauten zu verweisen, verdreht die Fakten. Sollte der korrigierte Schulentwicklungsplan zeigen, dass die Ulrichschule nun dauerhaft von 4 auf 6 Züge wächst, wäre das genau die 2-zügige Schule im Vogelrutherfeld, die seitens der SPD Sindorf seit mehr als 12 Jahren gefordert wird.

Nun gilt es den Schulentwicklungsplan zu korrigieren und danach den Bedarf einer dritten Grundschule zu prüfen.

Beim Thema Schulen sollte es um das Wohl der Schüler und die Zukunft unserer Kinder gehen und nicht um falsche Sparansätze!

Andreas Lipp
Fraktionsvorsitzender

Torsten Bielan
Vorsitzender Schulausschuss

 

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