Ausschuss empfiehlt dem Stadtrat eine massive Einschränkung der Erftlagune – Ein Sterben auf Raten?
PRESSEMITTEILUNG
In der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Kolpingstadt Kerpen sprach die Mehrheit – unter Führung der Mehrheitskoalition der CDU – die Empfehlung für den Stadtrat aus:
- Das Solebecken der Erftlagune nicht mehr zu sanieren
- Die Öffnungszeiten auf den Nachmittag zu beschränken
- Den Parkplatz nicht in großem Umfang zu sanieren.
Die Tragweite der Entscheidung der ersten beiden Punkte wird von der SPD-Fraktion heftig kritisiert.
„Den Bürgerinnen und Bürgern, welche mit ihren Steuern maßgeblich die über 3 Millionen Euro teure Sanierung des Bades finanziert haben, wird so nun kein adäquates Angebot nach der Wiedereröffnung geboten. Die Sauna ist bereits weggefallen und somit auch deren Besucher, nun wird auch das Solebecken den Gästen genommen.“, kommentiert Andreas Lipp, Fraktionsvorsitzender der SPD diese Empfehlung. Man bezweifelt, dass in den Vormittagsstunden das Bad entsprechend nachgefragt werde. Das ist dann aber
Kaffeesatzleserei, denn bevor man Öffnungszeiten von vornherein einschränkt, sollte man doch bitte nach der Wiedereröffnung zunächst prüfen, wie gut das Angebot wieder angenommen wird. „Man nimmt billigend in Kauf, dass Einnahmeverluste zu verzeichnen sein werden, die man noch nicht abschätzen kann. Und das Ganze in einer Sanierung, bei der man mehrheitlich beschlossen hatte, das Bad so herzurichten, dass es nun endlich ohne Defekte über einen längeren Zeitraum bestehen wird.“, beklagt Lipp.
Bei den Öffnungszeiten kommt dann der richtige Klops: Alle Besuchergruppen werden sich am Nachmittag das Bad teilen müssen, bei einer gleichzeitigen Reduzierung der Wasserfläche: Schulen, Rentner, Jugendliche, Familien, Vereine. Und dies betrifft auch die Wochenenden, an denen das Bad am meisten von Familien genutzt wird.
Dabei wird obendrein von Bürgermeister Spürck selbst und in der Vorlage auch auf Nachfrage der SPD in der Fraktionsvorsitzendenkonferenz, keine Aussage zu den Ferienzeiten gemacht. Das bedeutet, dass, wenn in den Sommerferien vormittags noch gutes Wetter ist, Familien und Jugendliche das Bad nicht nutzen können.
Man kann sich auch bewusst unattraktiv machen. Die Frage an den Bürgermeister und die CDU-Koalition ist: Warum? Will man auf diesem Weg erreichen, wozu man vorher nicht den Mumm hatte: Öffentlich zu vertreten, das Bad und dessen Kosten abzulehnen? Denn eines sagt die Vorlage auch aus (Zitat): „Die Badleitung weist darauf hin, dass das Arbeitszeitmodell (fast ausschließlich in den Abendstunden) für einzelne Mitarbeiter/innen unattraktiv werden könnte. Es ist vermehrt mit Arbeitgeberwechseln zu rechnen. Bei der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt (Fachkräftemängel im Bäderbereich) drohen in einem solchen Fall Personalengpässe.“ Und Personalengpässe riskieren naturbedingt Einschränkungen in den Öffnungszeiten – sprich: Phasenweise Schließungen. Hier beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz! Der Bürgermeister und die CDU werden dabei nicht müde auf das Haushaltsicherungskonzept hinzuweisen. Aber dieses Argument zieht nicht: Die Betriebskosten sind bei dem Konzept doch längst mit berücksichtigt, sonst hätte es ja gar nicht aufgestellt werden können.
Die SPD in Kerpen steht weiterhin zur Sanierung in Gänze und den damit verbundenen langfristigen Erhalt der Erftlagune! Wer dies nicht tut, hat die Millionen für die Sanierung in den Sand gesetzt und den Nutzerinnen und Nutzern des Bades eine Abfuhr erteilt. „Und dann wundern sich manche Politiker, dass die Bürgerinnen und Bürger kein Vertrauen mehr in die Politik haben. Mich wundert es bei diesem Beispiel nicht“, resümiert Lipp.
Andreas Lipp
Fraktionsvorsitzender
5 Responses
Mit diesem Beschluß stellt sich die CDU und die Restkoalition gegen die Bürger der Stadt Kerpen. Haben die Entscheidungsträger nur ihren Kopf auf dem Hals damit es nicht hereinregnet und Stroh und Heu nicht nass werden?
Aber wie heißt es:
Nach der Wahl ist vor der Wahl !!!!
Sehr geehrter Herr Etzbach,
auch wenn wir nicht Ihre Wortwahl teilen, verstehen wir Ihren Unmut und hoffen auf Ihre Unterstützung bei der Petition, und ihre Anwesenheit im Ratssaal am Dienstag.
Das ist wieder typische Politik. Anstatt das man richtige Angebote von Ortsansässige Unternehmen heran holt um z.B. Den Parkplatz von einem anderen Bauunternehmer als vom Bad selbst abgekoppelt ist zu sanieren um alleine hier schon Geld zu sparen, macht man sich gedanken um Öffnungszeiten und wie man aus 3 Becken und einer Sauna nur noch ein Becken für alle öffnet.
Ich verstehe den Sinn nicht! In Kerpen wurden drum herum sämtliche Freibäder geschlossen, damit die Erftlagune gebaut werden kann. Jetzt will die Politik auch die Erftlagune platt machen. Fangt endlich mal an wie unternehmer zu denken! Überlegt euch mal was man drum herum noch machen kann um ein Attraktives Angebot zu erstellen. Seid froh Arbeitsplätze zu schaffen anstatt jetzt zu sagen das es an Personal mangelt.
Stellt jemanden dahin der endlich mal Verantwortung für ein Projekt zeigt!
Sehr geehrter Herr Braun,
genau das ist eben nicht Politik. Das ist was passiert wenn jemand ohne Idee für unsere Stadt versucht den Mangel zu verwalten, anstatt ihn mit, wie sie auch schrieben, guten Ideen zu beheben.
Darum kämpfen wir gegen diesen Beschluss.
Wir hoffen Sie unterzeichnen unsere Petition, und kommen am Dienstag ab 17 Uhr ins Rathaus um in der Einwohnerfragestunde oder, falls der Bürgermeister dies zulässt zum Top 12 Erftlagune, genau diese Frage an die Kollegen Im Ratssaal zu stellen.
Schade.da wird erst mit unseren Steuergelder das Bad saniert und es öffnet nur. Halbtags. Und dann soll es ein Becken weniger geben. Die Stadt kerpen ist mit seinen steuern und Gebühren einer der teuersten Städte. Für mich als kerpener wird die Stadt immer unattraktiver.mein mann und ich schwimmen gerne und es tut unserer Gesundheit gut. Da mein mann Schichtarbeiter ist kann er dann noch seltener gehen. Wir weichen schon jetzt in Bäder der Nachbarstädte aus.die verstehen es nämlich attraktive Schwimmbäder zu unterhalten.ich frage mich auch wo sollen unsere Enkelkinder noch schwimmen lernen.