2. stellvertretender Bürgermeister spendet seine Aufwandsentschädigung für die Betroffenen der Flutkatastrophe

2. stellvertretender Bürgermeister spendet seine Aufwandsentschädigung für die Betroffenen der Flutkatastrophe

PRESSEMITTEILUNG

Fassungslos! In meinem Familienurlaub in Kroatien erreichten mich am letzten Mittwoch die ersten Bilder und Rückmeldungen aus der Heimat und ich war fassungslos.
Fast der ganze Rhein-Erft-Kreis war plötzlich von Starkregen betroffen, Krankenhäuser liefen mit Wasser voll und mussten im Anschluss evakuiert werden, Autobahnen wurden gesperrt.

Mit einigen Tagen Abstand kann man bis jetzt festhalten: Im Stadtgebiet Kerpen gab es in allen Stadtteilen Wasserschäden in Kellern und Straßen wurden teilweise überflutet. Erftnahe Wohngebiete in Brüggen, Balkhausen und Türnich wurden evakuiert. Schlussendlich gab es aber im Stadtgebiet nach jetzigem Kenntnisstand keine gravierenden Auswirkungen wie in anderen Kommunen.

In NRW und Rheinland-Pfalz gibt es bisher 156 bestätigte Todesopfer durch das Hochwasser, zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Durch dieses Großschadenereignis gibt es im Rhein-Erft-Kreis und im Kreis Euskirchen viele Betroffene. Häuser sind eingestürzt, Dämme sind gebrochen, Krankenhäuser und ganze Stadtteile wurden evakuiert und sind teils immer noch nicht betretbar.

Mit diesen Bildern vor Augen und einem Gefühl der Hilflosigkeit, auch im Wissen, dass meine Kamerad*innen der Freiwilligen Feuerwehr Kerpen durchgängig im Einsatz sind, haben meine Familie und ich am Donnerstag den Entschluss getroffen, unseren Urlaub abzubrechen und direkt zurück in den Rhein-Erft-Kreis zu fahren.

Nach Ankunft am Freitagvormittag habe ich mir umgehend einen ersten Eindruck der letzten 48 Stunden bei meinen Kamerad*innen im Gerätehaus Sindorf verschafft. Unglaublich, was hier geleistet wurde und weiterhin geleistet wird.
Im Anschluss habe ich ab Freitagmittag bis Samstagnachmittag die durch die Corona-Hilfe Sindorf (Zusammenschluss von Sindorfer*innen, die Menschen in Not helfen möchten) organisierte Sammelaktion für Kleidung, Lebensmittel und Hygieneartikel aktiv mit unterstützt.

Um es klar zu sagen: Ein Wahnsinn, welche Spendenbereitschaft in der Sindorfer Bevölkerung vorhanden war. Es wurden ganze Paletten an benötigten Materialien gekauft und gespendet. UNGLAUBLICH!

Wir konnten in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz und der Arbeiterwohlfahrt im ersten Schritt die gespendeten Lebensmittel und Hygieneartikel direkt weitergeben. Über die AWO wurde ein Transit mit Hilfsartikeln nach Erftstadt Kierdorf gebracht, um von dort entsprechend an die Betroffenen verteilt zu werden. Das DRK hat am Samstag gut 1000 Hygienebeutel für Männer, Frauen und Kinder aus den Spenden verpackt, die nun auch an die Betroffenen verteilt werden.

Hier möchte ich einen großen Dank an alle Hilfskräfte aussprechen! Sei es THW, DRK, Feuerwehr, Malteser, DLRG, an die privaten Helfer*innen und alle anderen, die hier nicht aufgezählt sind. Ohne ehrenamtliche Helfer würde es mehr Leid geben. DANKE!

In Zeiten der Krise möchte ich neben meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr Kerpen und den spontanen Hilfsaktionen aber auch als stellvertretender Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen meinen Teil leisten.

Deshalb spende ich meine nächste Aufwandsentschädigung über 600,-€ wie folgt:
200,-€ gehen an den Löschzug Sindorf – Die Kamerad*innen waren über mehrere Tage im Einsatz. Am Freitag und Samstag wurden die Fahrzeuge und die persönliche Schutzausrüstung im Gerätehaus gereinigt und instandgesetzt. Der Betrag soll die Kosten für die Verpflegung der Kräfte in dieser Zeit im Gerätehaus decken, damit dies nicht aus eigener Tasche bezahlt werden muss.
400,-€ gehen an ein offizielles Spendenkonto, damit das Geld auch dort ankommt, wo es benötigt wird.

In Zeiten der Krise zeigt sich der wahre Charakter der Menschen. Solidarität leben heißt, selbst Teil der Gemeinschaft zu sein und ich möchte meinen Teil dazu beitragen und mit gutem Beispiel vorangehen, um mich solidarisch mit den Helfern und Betroffenen zu zeigen.

Ich appelliere an alle: Helft mit und spendet an die entsprechenden Stellen. Die Unterstützungsbereitschaft muss anhalten. Vielen Menschen in den Hochwassergebieten ist nichts geblieben außer der Hoffnung, dass ihnen geholfen wird – also lasst uns gemeinsam unterstützen.                     

Torsten Bielan                                                                    
2. stv. Bürgermeister und Stadtverordneter im Rat der Stadt Kerpen

 

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