Stadtentwicklung

Kerpen soll eine Stadt sein, in der man gut leben, wohnen und arbeiten kann – heute und morgen. Wir setzen auf nachhaltige Stadtentwicklung, bezahlbaren Wohnraum, lebendige Ortskerne und starke Infrastruktur. Für eine soziale, ökologische und lebenswerte Stadt gestalten wir Kerpens Zukunft gemeinsam mit den Menschen vor Ort. Bauland wollen wir vorrangig auf städtischen Flächen entwickeln.

4.1 Wohnen

Ziel der SPD ist es den Anteil des geförderten Wohnungsbaues zu erhöhen, um bezahlbare Wohnungen insbesondere für Familien, aber auch für Alleinstehende zu erhalten. Dem demografischen Wandel muss Rechnung getragen werden. Eine Voraussetzung dafür schaffen wir durch den geförderten Wohnungsbau, da diese Wohnungen barrierefrei ausgebaut werden müssen. Das bisherige Ziel von möglichst 38% geförderten Wohnungsbau zu erreichen ist nicht ausreichend. Es ist nachgewiesen, dass die Hälfe der Kerpener Bevölkerung Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein hat. Daraus folgt, dass wir mindestens 50 % geförderten Wohnungsbau brauchen. Wir gründen hierfür entweder eine eigene Wohnungsbaugesellschaft, die effizient und schnell Wohnungen erstellen kann oder formen eine der bestehenden Gesellschaften um.

Bezahlbarer Wohnungsbau ist nur auf bezahlbarem Bauland möglich. Dies wird durch ein Vorkaufsrecht zu Gunsten der Kolpingstadt Kerpen ermöglicht, da die Kommune dies im Falle des Verkaufs von privaten Grundstücken anwenden kann. Dazu muss das Baugesetzbuch geändert werden, um das Vorkaufsrecht rechtssicher anwenden zu können. Hierzu liegt seit 2022 ein Entwurf vor, der leider innerhalb der derzeitigen Koalition nicht zum Abschluss gebracht werden kann aufgrund des Vetos einer Koalitionärin.
Eine gesicherte, innovative Stadtentwicklung verlangt ein intelligentes Flächenmanagement und Regeln, die in Bebauungsplänen festgelegt sind. Dies verhindert auch Fehlentwicklungen in der Zukunft. Mitbetrachtet werden muss auch der Schutz vor Starkregenereignissen und damit einhergehenden Überschwemmungen. Da entsprechende Konzepte auf sich warten lassen, werden wir in Kerpen ein eigenes Konzept zum Schutze der Bevölkerung beauftragen.
Um das Erscheinungsbild der älteren Stadtviertel zu erhalten, werden wir Gestaltungssatzungen verabschieden, die die dörflichen Strukturen der Ortsteile schützen. Bei der Entwicklung weiterer Baugebiete durch Investoren, muss eine größere Beteiligung der Stadt möglich gemacht werden. Denn nur so kann erreicht werden, dass die Kerpenerinnen und Kerpener die Chance haben, Grundstücke zu erwerben.

4.2 Nahversorgung/Einzelhandel

Die Nahversorgung ist ein weiterer Baustein der Stadtentwicklung. Wir stehen dafür, dass es in allen Kerpener Ortsteilen ein Angebot des täglichen Bedarfs geben wird.
Erfahrungen aus einzelnen Kerpener Ortslagen zeigen, dass sich der Einzelhandel den Herausforderern aus dem Internet besonders erfolgreich stellen kann, wenn neben dem Onlineangeboten das Umfeld der Einkaufswelt städtebaulich ansprechend gestaltet ist. Der Lokale Einzelhandel und die Gastronomie sind essenziell für lebendige Ortszentren. Wir wollen diese gezielt durch lokale Gutscheinsysteme, Pop-up-Store-Konzepte und spezielle Förderprogramme für junge Unternehmen unterstützen.
Dem Mangel in der ärztlichen Nahversorgung kann mit Fachärztezentren gegengesteuert werden. Dafür setzen wir uns ein.

4.3 Mobilität

Kerpen ist eine Flächengemeinde, darum sind alle Formen der Mobilität in unserer Stadt notwendig. Sie sind aber heute unterschiedlich stark priorisiert. Mobilität muss umweltfreundlicher werden. Um also mehr Gleichberechtigung und ein größeres Angebot und bessere Gegebenheiten beim Fußgänger-, Fahrrad-, motorisiertem Individualverkehr und ÖPNV zu erreichen, wollen wir die folgenden Punkte umsetzen.

Zu Fuß: Für Fußgänger und Fußgängerinnen, und insbesondere auch für Personen mit Handicap, müssen verstärkt Bordsteinabsenkungen an den notwendigen Stellen eingerichtet werden. In der jetzigen Geschwindigkeit, durch die bisher jährlich bereit gestellten Mittel von 20.000€, würden wir noch Jahrzehnte benötigen, um alle Stellen umzubauen.

Mit dem Fahrrad: Wir werden für mehr Fahrradabstellmöglichkeiten sorgen und Fahrradstraßen einrichten. An jedem Bahnhof und zentralem Ort in der Stadt muss es ausreichend Radabstellanlagen mit Lademöglichkeiten für E-Bikes geben. Neben kostenfreien Angeboten müssen auch bewachte Abstellmöglichkeiten, wie beispielsweise Fahrradparkhäuser, weiter ausgebaut werden. Weiter wollen wir durch eine neue Brücke eine bessere Fuß- und Radwegverbindung zwischen Kerpen und Sindorf einrichten. Die bestehenden Radwege müssen dort verbreitert werden, wo immer dies nötig und möglich ist. Darüber hinaus müssen sie ausreichend beleuchtet sein.

Mit Bus und Bahn: Um den Umstieg auf den ÖPNV attraktiver und sicherer zu gestalten, werden wir Park&Ride Plätze ausweiten. Wer per Bus zur Bahn fährt, soll einen verbesserten ÖPNV in Kerpen vorfinden, indem wir auch Ringbusse einsetzen, um zum Beispiel die Ortsteile Blatzheim, Manheim und Kerpen besser zu vernetzen. Wir fördern zudem innovative Mobilitätskonzepte, darunter On-Demand-ÖPNV-Angebote oder autonome Shuttlebusse.

Mit dem Auto: Bezüglich des motorisierten Verkehrs will die Kerpener SPD den LKW-Durchgangsverkehr so weit als möglich in allen Ortslagen zurückdrängen. Hierfür gilt es zu prüfen, in welchen Ortsteilen (beispielsweise Horrem) Umgehungsstraßen möglich sind.
Intelligente Sharing- und Mietlösungen in den verschiedenen Ortsteilen sollen dafür sorgen, dass die Notwendigkeit für einen eigenen PKW sinkt.
Für den motorisierten und elektrifizierten Individualverkehr soll darauf geachtet werden, dass bei Neubaugebieten auch Quartiersgaragen und/oder Tiefgaragen zur Pflicht werden.
Darüber hinaus soll die Ladeinfrastruktur in allen Stadtteilen ausgebaut werden. Für Quartiere, in denen viele Mehrfamilienhäuser sind, soll dies über Lademöglichkeiten über Straßenlaternen ermöglicht werden.