Antrag zur Konzeption des Gesamtquartiers Horremer Bahnhof – „Von der Mitte bis zum Wald – die Bahnstadt Horrem“

Antrag zur Konzeption des Gesamtquartiers Horremer Bahnhof – „Von der Mitte bis zum Wald – die Bahnstadt Horrem“

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

der SPD-Ortsverein Kerpen-Horrem/Neu-Bottenbroich beantragt die Aufstellung einer Gesamtkonzeption für die „Bahnstadt Horrem“. Dies dient und hilft aus unserer Sicht der umfassenden Aufnahme der einzelnen Bausteine in unterschiedliche Förderkulissen.Durch die direkte Nähe der unten beschriebenen Bereiche zur Buchenhöhe sowie die zentrale, aber vor allem soziale Umgestaltung des Quartiers durch unsere Vorschläge, soll die Wiederaufnahme / der Start des „ISEK Horrem“ erfolgen. Wohnungsentwicklung am Meisenberg, im Gleisdreieck/auf dem P+R-Parkplatz und am Winterberg könnte Teil der Initiative „Bauland an der Schiene“, bei der Kerpen als Prio 1 Kommune ausgewählt wurde, sein.

Für diesen Zweck beantragen wir, in den Doppelhaushalt 2019/2020 für das Haushaltsjahr 2019 Mittel zur Aufstellung einer Gesamtkonzeption in Höhe von 100.000€ in den Haushalt einzustellen (50.000€ ISEK, 50.000€ für darüber hinausgehende Planungen).

Begründung:
Das Quartier sollte mit all seinen Auswirkungen, beginnend mit der Hauptstraße / Ecke „Am Kalkofen“ über die Bahnhofstraße, den Bahnhof, den Parkplatz an der Oscar-Straus-Straße, die Entwicklungsfläche Winterberg, der gesamten Josef-Bitschnau-Straße, dem Gleisdreieck und dem Meisenberg gefasst werden. Wenn man einzelne dieser Punkte herausnehmen würde, blieben dramatische Unsicherheiten in den Ausirkungen und Abstimmungen.

Folgende Umsetzungen müssen Teil der Gesamtkonzeption sein:

Anbindung und Auswirkungen der Entwicklung der Bahnstadt auf die bestehende Mitte Horrems
Bereits heute ist die Hauptstraße überlastet mit Individualverkehr. Insbesondere die Schleichverkehre der LKWs dürfen durch alle Planungen nicht mehr werden (zunehmen). Hier sollten alternative Gesamtkonzepte gedacht werden, die eine Durchquerung für LKWs unattraktiv macht und den Geschäftsbereich für Kunden gleichzeitig attraktiviert.
Als Beispiel wäre an eine Verlegung der Parkplätze an zentrale, weniger belastende Orte zu denken, bei gleichzeitiger Umgestaltung des gesamten Straßenraums. Das Stichwort hier ist aus unserer Sicht „shared Space“ (Quelle und Mehr Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Space  )

Ertüchtigung der Bahnhofstraße
Natürlich müsste in einem solchen Prozess die Bahnhofstraße zwischen Hauptstraße und erstem Kreisel überdacht werden. Gerade die Geschäftshäuser auf der Schienenseite benötigen in der Mehrzahl eine Attraktivierung (Aufwertung).
Da dieses Vorhaben nicht in der aktuellen Prioritätenliste Niederschlag finden kann und nicht mit einer kurzfristigen Aufstockung des Personalkörpers zu rechnen ist, muss dies in wesentlichen Teilen extern durchgeführt werden. Alternativ könnte auch eine Stelle nur zum Zwecke der Durchführung des Projektes geschaffen und die Summe für externe Leistungen um das erste Jahresgehalt reduziert werden.

Ansiedlung EDEKA
Für den Parkplatz an der Oscar-Straus-Straße sieht die SPD die Planungen des EDEKA als sehr guten Eckpfeiler für das zukünftige Quartier. Nicht nur sollten wir angesichts der Ernennung als Prio 1 Kommune für „Bauland an der Schiene“ im betrachteten Gesamtquartier Bauland schaffen, sondern auch an dieser Stelle eine attraktive Möglichkeit zur Ansiedlung eines Vollsortimenters in Horrem wahrnehmen. Dass hierdurch die Parkplatzanzahl des P+R erhalten bleibt, aber eine ebenerdige Zufahrt von der Bahnseite realisiert würde, erhöht die Attraktivität der Planung zusätzlich.

 Winterberg
Hier befindet sich die Verwaltung seit einiger Zeit bereits auf dem Weg zur Realisierung eines Wohnquartiers. Angesichts des Siedlungsdruckes und der Not erscheint uns hier ein Wohnquartier zur Öffnung des gesamten Umfeldes Josef-Bitschnau-Straße als zwingend. Anderen Ideen, wie die Ansiedlung einer Privatschule, erteilen wir hiermit eine klare Absage.

Verkehrsführung Josef-Bitschnau-Straße
Wir regen an, die Verkehrsführung angesichts des in naher Zukunft zu erstellenden Überwerfungsbauwerks im Rahmen der Planung dringend noch in 2018 zu prüfen. Es ist nicht auszuschließen, dass in diesem Rahmen Kostenersparnisse möglich werden, falls eine geänderte Routenführung nötig würde.

Überbauung großer P+R Parkplatz
Der große P+R Parkplatz am Gleisdreieck sollte als „Brücke“ zwischen den beiden Seiten des Bahnhofs entwickelt werden. Hierzu ist es wichtig, ihn als „Sozialraum“ abseits des reinen Parkens zu erschließen. Der SPD-Ortsverein Horrem/Neu-Bottenbroich unterstützt hierzu die Idee, unter Beachtung des Emissionsschutzes Wohnungen oder Gewerbe auf einer Betonrahmenkonstruktion mit Stahlbetondecke zu errichten.

 Aufstockung von Teilen des großen P+R zum Parkhaus
Durch die Überdachung des P+R würden einzelne Parkplätze wegfallen. Da der P+R jedoch sehr stark frequentiert ist und für die Flächen darüber ebenfalls zusätzliche Stellplätze errichtet werden müssen, sieht der SPD-Ortsverein Horrem/Neu-Bottenbroich die einfachste Lösung in einem Parkhaus, das über dem letzten Stück des P+R errichtet werden könnte. Der Vorteil an dieser Stelle wäre zudem eine einfache ebenengleiche Zuwegungsmöglichkeit für Fußgänger und Autos ins oberste Parkdeck von der Josef-Bitschnau-Straße. 

Restentwicklung Gleisdreieck
Selbstverständlich ist eine Restentwicklung des noch ungenutzten Grundstücks im Gleisdreieck. Hier unterstützt die Horremer SPD die Versuche, Studentenwohnungen, oder auch ein Hotel anzusiedeln. Einen Kindergarten wird es mit uns, wie mehrfach im Jugendhilfeausschuss mehrheitlich beschlossen, nur nach vorheriger erfolgter Bedarfsabfrage geben. Die SPD wird keine Bedarfsdeckung von Kindergartenplätzen mit einer KiTa an diesem Standort auf reinen Vermutungen basierend unterstützen.

Gewerbegebiet Josef-Bitschnau-Straße zum Mischgebiet
Das Gewerbegebiet der Josef-Bitschnau-Straße liegt zu großen Teilen auf einem Südhang. Während in Königsdorf auf demselben Hang sehr hochpreisiges Wohnen realisiert wurde, hebt die Stadt Kerpen hier in Horrem mit einem Gewerbegebiet nicht das Potential, das hier möglich wäre.
Ein gestaffeltes Mischgebiet (Gewerbe an der Bahn, Mischgebiet folgend, um dann in eine Wohnbebauung zum Meisenberg hin überzugehen) muss hier erreicht werden, insbesondere im Hinblick auf den nächsten Punkt.

Meisenberg Erschließung
Die Entwicklung der Bahnstadt Horrem wird aus unserer Sicht nur komplett, wenn die Fläche des Meisenbergs erschlossen wird. Es ist die größte zusammenhängende Fläche und bringt dadurch und durch ihre besondere Architektur, aufgrund der teilweise begradigten Kiesgrube, auch die meisten Entwicklungsmöglichkeiten mit sich.

Anbindung Josef-Bitschnau-Straße an L361/Aachener Straße
Selbstverständlich ist die aktuelle Verkehrsführung von der Aachener Straße um den Meisenberg herum bereits für das Gewerbegebiet verbesserungswürdig. Für eine zukünftige Bahnstadt Horrem, als neues wichtiges Quartier Horrems, muss eine direktere Anbindung selbstverständlich sein.

Prüfung der Anbindung der Straßenbahnlinien 7 und 18
Wenn ein solch großes Quartier umgeplant werden soll, sollte aus unserer Sicht jeder „Stein umgedreht“ werden. Es gibt in den Städten Hürth und Frechen verschiedentliche Bestrebungen, die Stadtbahnlinien 7 und 18 zu verlängern. Eine Anbindung Horrems (oder Neu-Bottenbroichs) über Grefrath und Habbelrath an Frechen, würde viele Busverkehre einsparen und die Anbindungen innerhalb der Städte entlasten. Eine evtl. bis zum Einkaufszentrum Hürth-Park geführte Linie 18 könnte über Knapsack, Balkhausen und Türnich nach Horrem geführt werden. Die dramatisch verkürzten Fahrtzeiten würden den ÖPNV zur ernsthaften Alternative zum Auto werden lassen. Die positiven Auswirkungen für Horrem, wenn Köln Pendler von bspw. Türnich verlässlich in engerer Taktung zum Horremer Bahnhof kommen, wären sicher nicht zu unterschätzen. Diese Optionen sollten zumindest bei dieser Gesamtplanung im Hinterkopf behalten werden.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Dobbelstein
Ortsvereinsvorsitzender
SPD Horrem/Neu-Bottenbroich

 

 

 

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