Ratsbeschluss zu Öffnungszeiten Erftlagune wurde von CDU, FDP und BBK/Piraten wieder einkassiert

Ratsbeschluss zu Öffnungszeiten Erftlagune wurde von CDU, FDP und BBK/Piraten wieder einkassiert

PRESSEMITTEILUNG

Die Wiedereröffnung der Erftlagune verkommt immer mehr zum Possenspiel. Im Dezember hatte der Rat der Kolpingstadt Kerpen noch mehrheitlich beschlossen, dass die Erftlagune konform zu den Öffnungszeiten vor der Sanierung wieder in Betrieb gehen wird.

Hierfür wurden im Januar auch Stellenausschreibungen vorgenommen. Jetzt hat die Mehrheitskoalition diesen Beschluss im gestrigen Haupt- und Finanzausschuss wieder rückgängig gemacht. „Dies ist die erste von zwei Entscheidung, die dazu führen wird, dass die Besucherzahlen zurückgehen werden und damit der städtische Zuschuss, der für den Betrieb aufzubringen ist, steigen wird.“, so Andreas Lipp, Fraktionsvorsitzender der SPD. Dabei vergisst Herr Ripp, der so sehr aufs Sparen konzentriert ist, alle Auswirkungen dieser Reduktion des öffentlichen Bäderbetriebes. „Welches Personal soll denn bei diesen Öffnungszeiten noch eingestellt werden? Bereits im Dezember sagte die Vorlage aus, dass es immer schwieriger wird, Personal dafür zu finden. Nun sollen diese Leute auch nur noch in den Nachmittags- und Abendstunden arbeiten, wohlgemerkt bei Wegfall der Schichtzulage. Wer denkt denn dabei an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?“ fragt Lipp.

Die zweite Entscheidung, die die Attraktivität dieses „Freizeit- und Familienbades“ schmälern wird, ist die erneute Ablehnung zur Sanierung des Solebeckens. Ein Becken, für das wohlgemerkt die Hälfte der Sanierungskosten bereits ausgegeben ist. Aber auch diese Tatsache interessiert die CDU, FDP und BBK/Piraten nicht. Dass die Damen und Herren teilweise gar keine Ahnung haben, wovon sie sprechen, zeigte sich an der Äußerung des FDP-Mitgliedes im Ausschuss, das die Meinung vertrat, dass man mit einem Solebecken und den vollen Öffnungszeiten nicht aus der Erftlagune ein gewinnabwerfendes Unternehmen machen könne. „Hallo? Diese Tatsache war doch allen immer bekannt. Welchen Mehrwert soll eine solche Aussage in der Sachdiskussion denn bringen?“ fragt sich Lipp. Fakt ist, dass das Solebecken für viele Menschen der älteren Generation immer ein Grund war, das Bad zu besuchen und auch für Menschen, die bestimmte Therapien durchlaufen. Auch diese Besucherzahlen drohen nun mit entsprechenden Mindereinnahmen, zurückzugehen.

Da klingt es fast schon wie Hohn, dass Herr Ripp die noch aufzubringenden 17.000 Euro für das Solebecken streicht (für die es auch einen Deckungsvorschlag seitens der SPD gibt!), aber gleichzeitig mit einer Erweiterung der Fahrradabstellanlage am Bad für 25.000 Euro liebäugelt. Der Fahrradverkehr liegt ihm eben mehr am Herzen…

Rund 1500 Unterschriften dokumentieren, dass die Kerpenerinnen und Kerpener ihre Erftlagune wieder so zurück haben möchten, wie sie vor der Schließung bestanden hat. Und ursprünglich war auch von der großen Mehrheit im Rat dieser Umfang der Sanierung mal beschlossen worden. Und genau hier zeigt sich einmal mehr das Demokratieverständnis der Mehrheitskoalition, die diesen einstigen Beschluss einfach ignoriert und auch sinnlose Ausgaben toleriert, zum Leidwesen aller.

Man kann seine Infrastruktur auch kaputtsparen. Sinn macht dies aber nicht und steht der größten Stadt im Rhein-Erft-Kreis nicht gut zu Gesicht. „Anstatt an bereits laufenden Sanierungen den Rotstift anzusetzen, sollte man lieber mal die Einnahmenseite der Stadt erhöhen. Aber hierzu steht in allem die Mehrheitskoalition regelmäßig auf der Bremse.“, so Lipp.

Andreas Lipp
Fraktionsvorsitzender

 

3 Responses

  1. Manfred Borsch sagt:

    Am kommenden Dienstag (21. Februar) tagt der Stadtrat. Hoffentlich erscheinen auch sehr viele Kerpener Bürger und äußern ihren Unmut. Bei nur einem halben Prozent der Kerpener Bevölkerung wären es ca. 300 Teilnehmer, die die betreffenden Ratsherren evtl. zum Umdenken bringen könnten. In der gestrigen Zeitung war zu lesen: „Bei dem System Trump hilft nur demonstrieren, demonstrieren.“ Diese Möglichkeit sollte auch bei dem System Ripp angewandt werden. Gleichzeitig 300 Bürger im Rathaus, in Anwesenheit der Medien, wäre mehr als beeindruckend.

    • M.aria - Elisabeth Küpper sagt:

      Da waren wieder ein paar Deppen dran ,das in Auftrag zu geben zum sanieren – ohne überhaupt selber vor Ort zu sein. Mit guter Planung ,wäre eine frühere Eröffnung möglich gewesen. Ich habe mir die Mühe gemacht, öfter mal vorbei zu fahren. Monatelang war kein Handwerker zu sehen- die Baustelle war stillgelegt.
      Jeder Geschäftsmann wäre besser in der Lage gewesen, dies fristgerecht zu eröffnen. Nur die Ratsherren und sicher auch ein paar Beamte die sind nicht dazu in der Lage.
      Kein Wunder ,das die Bürger sauer sind mit den etablierten Parteien -die sich wohl um die Wirtschaft kümmern -aber nicht um den Bürger selbst.

      Da sieht man wieder mal wie unfähig die Ratsherren sind(evtl. auch unfähige Beamte-die man ohnehin abschaffen sollte )

      • admin sagt:

        Sehr geehrte Frau Küpper,

        ohne die Verzögerungen in irgendeiner Weise gut zu heißen:
        Fakt ist, dass hier während der Renovierung Dinge zu tage getreten sind, die vorher nicht abzuschätzen waren.
        Die Verwaltung hat immer kostenneutrale Lösungen vorgestellt, und ebenfalls Dinge die Zeitschiene nicht gefährdet hätten.
        Aber letztendlich kann ein Bad bspw. nicht ohne Abhangdecke sinnvollerweise betrieben werden.
        Also haben damals alle Vertreter der Politik der Ausweitung des Kostenansatzes zugestimmt.

        Um das ganze Projekt mal in einen Rahmen zu setzen: Der Bau der ERftlagune zzgl. der Renovierungskosten, ist immernoch Mio. € günstiger wie der Neubau „Aquarena“ in Pulheim.

        Vielen Dank für Ihr Interesse.

        Ihre SPD-Fraktion

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